An einem frostigen und dunklen Nachmittag ging ich durch eine Straße, die gleich hinter dem Bahnhof lag. Die ganze Straße war totenstill, keine Menschenseele war zu sehen. Die verfallenen Fassaden schienen wie ein lang vergessenes Bühnenbild in einem Theater, das von den Schauspielern verlassen wurde. Plötzlich höre ich ein seltsames Geräusch, das in der ansonsten ruhigen Straße widerhallt. Ich blicke nach oben und sehe durch die abblätternde Farbe den rohen Putz des Gebäudes. Alle Fenster sind geöffnet und klappern im eiskalten Wind mit monotoner Stimme.
 
Die verschwundenen Porträts, Weißenfels
 
75x60cm,
C-print,
2013